Fühlst du dich manchmal von einer unsichtbaren Last erdrückt, obwohl du gar nicht mehr zu tun hast als sonst? Mental Load Beispiele begegnen uns täglich – von der ständigen Planung des Familienalltags bis hin zur Koordination beruflicher Aufgaben. Tatsächlich verbringen Frauen durchschnittlich 4 Stunden und 26 Minuten täglich mit unbezahlter Fürsorgearbeit, während Männer gerade einmal 1 Stunde und 48 Minuten dafür aufwenden.
Mental Load beschreibt die psychologische Belastung, die durch das Management zahlreicher Informationen und Aufgaben entsteht. Besonders während der COVID-19-Pandemie hat dieses Phänomen verstärkt Aufmerksamkeit erhalten, als viele Eltern sich von den doppelten Anforderungen von Beruf und Familienleben überwältigt fühlten.
Das Tückische daran: Mental Load bleibt oft unsichtbar. Andere erkennen nicht die umfangreiche Planung und Organisation, die hinter scheinbar einfachen Aufgaben wie der Vorbereitung einer Geburtstagsfeier steckt. Diese anhaltende Belastung kann jedoch zu Symptomen führen, die einem Burnout ähneln – mentale und körperliche Erschöpfung, Schlafstörungen und Konzentrationsschwierigkeiten.
In diesem Praxis-Guide zeige ich dir, wie du typische Mental Load Beispiele in deinem Alltag erkennst, verstehst, was im Kopf tatsächlich blockiert, und vor allem, wie du wirksame Strategien entwickelst, um diese unsichtbare Last zu reduzieren.
Was ist Mental Load?
Der Begriff „Mental Load“ bezeichnet eine alltägliche Realität, die viele von uns erleben, ohne sie zu benennen. Mental Load beschreibt die mentale Belastung, die durch ständiges Planen, Koordinieren und Organisieren im Alltag entsteht. Es geht dabei nicht nur um die konkreten Aufgaben selbst, sondern vielmehr um die Verantwortung, ständig an alles denken zu müssen. Diese unsichtbare Denkarbeit sorgt dafür, dass unser Nervensystem dauerhaft in Alarmbereitschaft bleibt, damit der Alltag reibungslos funktioniert.
Definition und Ursprung des Begriffs
Mental Load – auf Deutsch etwa „psychische Belastung“ oder „mentale Belastung“ – umfasst weit mehr als nur die Summe praktischer Aufgaben. Tatsächlich beschreibt der Begriff die Last der alltäglichen Verantwortung für Haushalt und Familie, die Beziehungspflege sowie das Auffangen persönlicher Bedürfnisse und Befindlichkeiten. Es handelt sich im Grunde um ein komplexes Projektmanagement für den Familienalltag.
Der Begriff tauchte erstmals in den frühen 1970er-Jahren als Bezeichnung für geistige Belastungserscheinungen auf. In einem Essay mit dem Titel „Still just writing“ beschrieb die US-amerikanische Autorin Anne Tyler die Schwierigkeiten, im Familienalltag Zeit für ihre schriftstellerische Tätigkeit zu finden. Die heutige Verwendung des Begriffs hat allerdings durch einen feministischen Comic der französischen Zeichnerin Emma größere Bekanntheit erlangt, der im britischen „The Guardian“ veröffentlicht wurde.
In Deutschland hat besonders die Psychologin Patricia Cammarata zur Verbreitung des Begriffs beigetragen. Dennoch ist das Konzept nicht völlig neu – bereits in den 1950er-Jahren beschäftigte sich das Müttergenesungswerk mit ähnlichen Themen, wenn auch nicht unter diesem Namen.
Mental Load greift dabei Gedankengänge der Cognitive Load Theory (CLT) auf und bezieht sich auf die „winzigen kleinen Aufgaben aus Mitdenken, Erinnern, Planen, Organisieren und Synchronisieren des kompletten Alltags-, Freizeit- und Pflichtterminkalenders“, die sich gleichzeitig und in Dauerschleife in unseren Köpfen abspielen.
Warum Mental Load oft unsichtbar bleibt
Mental Load bleibt häufig unsichtbar – und genau darin liegt die Problematik. Diese Form der Belastung ist keine greifbare Last wie ein schwerer Rucksack oder eine sichtbare Wunde. Stattdessen handelt es sich um Gedanken, die uns belasten – und gerade weil sie nicht sofort sichtbar sind, wird die Belastung oft unterschätzt.
Zunächst einmal finden diese Planungs- und Koordinationsaufgaben im Kopf statt und sind für andere nicht erkennbar. Mental Load hat zudem drei charakteristische Eigenschaften: Er ist erstens unsichtbar, weil er innerlich stattfindet und abstrakt ist, zweitens zeitlich und räumlich unbegrenzt, und drittens dauerhaft, da es um das emotionale Sich-Kümmern von nahen Menschen geht.
Außerdem werden diese Aufgaben gesellschaftlich häufig als „nicht der Rede wert“ erachtet. Durch diese fehlende Wertschätzung wird die Belastung weiter verstärkt. Arbeiten, die nicht gesehen werden, werden meistens auch nicht gewürdigt.
Besonders bemerkenswert ist, dass Mental Load oft sogar von den Betroffenen selbst nicht als solcher erkannt wird. Diese unbewusste Belastung kann jedoch erhebliche gesundheitliche Auswirkungen haben – von physischen Symptomen wie Schlafproblemen, Kopf- oder Rückenschmerzen bis hin zu psychischen Folgen wie Erschöpfung, Depression und Angst.
Dadurch entsteht ein Teufelskreis: Die Unsichtbarkeit führt zur Unterschätzung, die wiederum dazu führt, dass keine Entlastung stattfindet. Dies kann langfristig zu einem mentalen Burnout führen – ein Zustand, den die SPD-Politikerin Renate Schmidt treffend beschrieb: Frauen können nicht zu 100 Prozent Berufsfrau, zu 100 Prozent Mutter und zu 100 Prozent Partnerin sein, ohne in kürzester Zeit ein „300-prozentiges Wrack“ zu werden.
Hinter dem Mental Load steckt oft noch mehr als nur organisatorische Überforderung.
Wenn wir ehrlich hinsehen, sind es nicht nur die To-do-Listen, die uns zermürben –
sondern die inneren Stimmen, die flüstern: „Du darfst keine Fehler machen.“, „Du musst stark sein.“, „Du darfst niemanden enttäuschen.“
Diese inneren Antreiber entspringen tief verwurzelten Ängsten. Und genau hier kommen die Archetypen ins Spiel.
Denn Angst hat viele Gesichter – und sie zeigt sich nicht bei jedem gleich.
Manche Menschen fliehen vor Konflikten, andere kontrollieren bis ins letzte Detail, wieder andere machen sich selbst klein, um ja niemandem zur Last zu fallen.
All diese Muster lassen sich archetypisch zuordnen: Es sind die Archetypen der Angst, die wie heimliche Regisseure im Hintergrund wirken, und unsere Entscheidungen, Beziehungen und unser Selbstbild prägen. Wer sie erkennt, kann sich befreien. Lesetipp: Von Selbstzweifeln zum starken Selbstbild.
Beispiele für Mental Load im Alltag
Die konkreten mental load beispiele machen erst wirklich deutlich, wie allgegenwärtig diese unsichtbare Last in unserem Alltag ist. Tatsächlich lässt sich die mentale Belastung in verschiedenen Lebensbereichen beobachten – oft ohne dass wir sie als solche wahrnehmen.
Haushalt und Familienorganisation
Im Haushalt zeigt sich Mental Load besonders deutlich durch die endlosen Denk- und Planungsaufgaben. Es geht um weit mehr als das Erledigen von Aufgaben: Es ist das ständige Drandenken, was wann wie erledigt werden muss. Beispielsweise das Überprüfen des Kühlschranks und der Vorräte, das Planen der nächsten Mahlzeiten, das rechtzeitige Bestücken und Ausräumen von Waschmaschine und Geschirrspüler. Darüber hinaus umfasst es die Koordination von Terminen und deren Eintragung in einen Kalender sowie die Abstimmung mit anderen Haushaltsmitgliedern.
Berufliche Zusatzaufgaben
Auch im Berufsleben manifestiert sich Mental Load in Form von unsichtbaren Koordinations- und Planungsaufgaben. Ein typisches Beispiel ist die ständige Notwendigkeit, mehrere Aufgaben gleichzeitig im Kopf zu behalten und Prioritäten zu setzen. Diese Überlastung zeigt sich beispielsweise, wenn man zwischen den Bedürfnissen des Teams und den Erwartungen der Geschäftsführung vermitteln muss oder wenn man potenzielle Störungen voraussehen und gleichzeitig flexibel auf unvorhergesehene Ereignisse reagieren muss.
Pflege und emotionale Verantwortung
Ein wesentlicher Aspekt von Mental Load ist der sogenannte „Emotional Load“ – die Gefühlsarbeit, die damit verbunden ist, dass man sich für das emotionale Wohlbefinden anderer verantwortlich fühlt. Diese Person vollzieht permanent einen inneren Rollenwechsel mit allen nahestehenden Personen, um zu erkennen, was diese brauchen. Beispiele hierfür sind Gedanken über die Förderung eines Kindes, das Sorgen für Harmonie in der Familie oder das Überlegen, was wem Freude bereiten könnte.
Soziale Verpflichtungen und Termine
Bei sozialen Verpflichtungen verdeutlicht ein Kindergeburtstag treffend die vielfältigen unsichtbaren Aufgaben: Die Einladung im Blick behalten, den Kalender prüfen, eventuell andere Termine absagen, Transport organisieren, Geschenk überlegen und besorgen, wobei zu beachten ist, dass es sich nicht mit dem Geschenk vom Vorjahr doppelt. Hinzu kommen praktische Aspekte wie die Vorbereitung einer Vollmacht, wenn das Kind von anderen Eltern abgeholt wird.
Mental Load bei Eltern
Für Eltern vervielfacht sich der Mental Load erheblich. Frauen wenden in Deutschland pro Tag im Durchschnitt 52,4% mehr Zeit für Kindererziehung, Pflege von Angehörigen, Hausarbeit und Ehrenamt auf als Männer. Besonders in der sogenannten „Rush Hour des Lebens“, im Alter von etwa 34 Jahren, leisten Frauen im Schnitt 5 Stunden und 18 Minuten Care-Arbeit täglich, Männer dagegen nur 2 Stunden und 31 Minuten. Allein das Kümmern um passende Kleidung für Kinder umfasst zahlreiche unsichtbare Überlegungen: Welche Größe hat das Kind? Welche Kleidung wird morgen gebraucht? Ist Wechselwäsche vorhanden? Was passt noch und was muss ergänzt werden?
Mental Load in der Partnerschaft
In Partnerschaften entsteht Mental Load oft durch eine unbewusste Machtungleichheit. Ein typisches Muster: Ein Partner (traditionell der Mann) wartet ein Stückchen länger, bevor er aktiv Verantwortung übernimmt. Ein Beispiel verdeutlicht dies: Nach dem Abendessen zieht sich der Vater ins Home Office zurück, während die Mutter zwei Kinder ins Bett bringt. Wenn die Waschmaschine piept, öffnet er zwar die Tür, räumt die Wäsche aber nicht auf – unbewusst nimmt er an, das würde die Frau übernehmen. Solche Dynamiken führen dazu, dass oft ein Partner (meist die Frau) zum „Manager“ der Familie wird.
Typische Symptome und Warnzeichen von Mental Load
Die andauernde kognitive Belastung durch Mental Load bleibt nicht ohne Folgen für unseren Körper und Geist. Tatsächlich senden uns unser Körper und unsere Psyche klare Warnsignale, wenn die Belastungsgrenzen überschritten werden. Aber wie erkennst du diese Signale rechtzeitig?
Konzentrationsprobleme und Schlafstörungen
Starker Stress durch mental load beispiele beeinträchtigt zunächst häufig die Schlafqualität. Das Stresshormon Kortisol behindert dabei die Ausschüttung des wichtigen schlaffördernden Botenstoffs Melatonin. Bemerkst du, dass du trotz ausreichender Schlafzeit morgens nicht erholt bist? Dies könnte ein erstes Warnsignal sein.
Darüber hinaus lässt sich Mental Load an nachlassenden geistigen Fähigkeiten erkennen. Betroffene denken langsamer, sind häufiger müde und haben Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren. Diese Vergesslichkeit entsteht durch die Überlastung des Gehirns mit ständigen organisatorischen Aufgaben. Wenn dir auffällt, dass du öfter Termine vergisst oder ungewöhnlich viele Fehler machst, solltest du aufmerksam werden.
Gefühl der Überforderung
Das anhaltende Gefühl, nie fertig zu werden, ist ein zentrales Merkmal bei zu hohem Mental Load. Charakteristisch sind insbesondere das Gefühl, fremdbestimmt zu sein, sowie belastende Schuldgefühle. Diese wirken sich unmittelbar auf deine Stimmung aus.
Viele Betroffene berichten von einem „antreibenden Dauerdruck“ – die amerikanische Biochemikerin Dr. Libby Weaver spricht hier vom „Rushing Women Syndrom„. Zunehmende Reizbarkeit, Nervosität und ungewöhnliche Ängste sind demzufolge keine Seltenheit. Bemerkenswert ist auch, dass gelegentliche und überraschende Wutausbrüche auftreten können.
„Ich war dauernd erschöpft, hatte immer Aufgaben im Kopf, ich hatte Nackenschmerzen und war total gereizt“ – so beschreibt eine Betroffene ihre Erfahrung. Dieses Zitat verdeutlicht, wie Körper und Psyche gleichermaßen unter der Last leiden.
Anzeichen für Mental Load Burnout
Bei andauerndem Mental Load ohne ausreichende Ruhephasen steigt der Stresslevel kontinuierlich an. Im schlimmsten Fall kann dies zu schwerwiegenden psychischen Erkrankungen wie mental load burnout, Depressionen oder Angststörungen führen.
Der Körper durchläuft dabei verschiedene Phasen: Nach der ersten „Alarm-Phase“ folgt die „Widerstandsphase“, in der der Organismus versucht, sich dem Stressdruck anzupassen. Allerdings ist diese Anpassung nicht dauerhaft möglich, weshalb früher oder später die „Erschöpfungsphase“ eintritt.
Körperliche Anzeichen eines Mental Load Burnout können sein:
- Hohe Anfälligkeit für Infekte und chronische Schmerzen
- Magen-Darm-Probleme, Sodbrennen und Gewichtsveränderungen
- Anstieg von Entzündungsmarkern im Körper (bei Frauen deutlich höher als bei ähnlich belasteten Männern)
- Herzrhythmusstörungen, Bluthochdruck und Tinnitus
Besonders alarmierend: Die Wahrscheinlichkeit eines Burnout-Syndroms ist für Frauen deutlich größer, vor allem bei einer Doppelbelastung durch Beruf und Familie. In der Schweiz berichten zwei von zehn Erwachsenen von psychischen Problemen, wobei junge Menschen und Frauen besonders stark betroffen sind.
Ursachen: Warum entsteht Mental Load?
Die Wurzeln von Mental Load reichen tiefer als viele zunächst vermuten. Bei genauerer Betrachtung lässt sich erkennen, dass diese kognitive Belastung nicht zufällig entsteht, sondern durch gesellschaftliche Strukturen, persönliche Verhaltensmuster und Kommunikationslücken begünstigt wird.
Tradierte Rollenbilder und Erziehung
Gesellschaftliche Erwartungen bilden den Nährboden für ungleich verteilten Mental Load. In Deutschland wenden Frauen täglich durchschnittlich 52,4% mehr Zeit für unbezahlte Sorgearbeit auf als Männer. Dieser sogenannte „Gender-Care-Gap“ manifestiert sich besonders in der Rushhour des Lebens: Frauen im Alter von etwa 34 Jahren leisten täglich 5 Stunden und 18 Minuten Care-Arbeit, Männer hingegen nur 2 Stunden und 31 Minuten.
Entgegen mancher Annahmen ist diese Ungleichverteilung nicht biologisch bedingt. „Nein, es handelt sich hierbei nicht um etwas Angeborenes, hormonell Bestimmtes. Das ist ganz klar eine Zuschreibung, eine Prägung!“, betont Elke Hüttenrauch, Diplom-Pädagogin. Tatsächlich beginnt die Rollenverteilung oft schon während der Schwangerschaft und verfestigt sich nach der Geburt, wenn 77% der Väter kurz danach wieder vollzeitnah erwerbstätig sind.
Perfektionismus und Kontrollbedürfnis
Mental Load Beispiele zeigen häufig eine Verbindung zu perfektionistischen Tendenzen. Der Wunsch, alles fehlerfrei zu erledigen, treibt viele Menschen dazu, mehr Verantwortung zu übernehmen, als sie tragen können. Dieser Perfektionismus hat häufig seine Wurzeln in der Kindheit: „Sind Eltern sehr streng und haben Fehler harte Strafen zur Folge, führt das häufig zu einem niedrigen Selbstwertgefühl bei Kindern“.
Darüber hinaus spielt der soziale Vergleich eine wesentliche Rolle. „Der soziale Vergleich spielt eine große Rolle und es findet oft keine ehrliche Kommunikation über Mutterschaft statt“, erklärt Psychologin Lea Beck-Hiestermann. Der Druck, den eigenen Haushalt mit denen auf Social Media zu vergleichen, verstärkt den Mental Load erheblich.
Fehlende Kommunikation und Delegation
Erstaunlicherweise verhandeln viele Paare die Aufgabenteilung nicht explizit, bevor sie Kinder bekommen. Ohne klare Absprachen entsteht eine unbewusste Machtungleichheit, bei der ein Partner (traditionell meist die Frau) automatisch zur Managerin der Familie wird.
Hinzu kommt das Phänomen, dass Menschen mit hohem Mental Load Aufgaben übernehmen, in denen sie „schneller“ oder „besser“ sind. Allerdings verhindert dies langfristig, dass andere Familienmitglieder Kompetenzen entwickeln und Verantwortung übernehmen.
„Das Wichtigste ist: Das Unsichtbare sichtbar machen“, rät eine Expertin für Mental Load. Ohne regelmäßige Gespräche über die Verteilung von Verantwortung verfestigen sich ungleiche Strukturen immer weiter.
Strategien zur Reduktion von Mental Load
Wer unter Mental Load leidet, braucht wirksame Strategien zur Entlastung. Tatsächlich können bereits kleine Veränderungen im Alltag einen großen Unterschied machen und dein Wohlbefinden deutlich verbessern.
Gedanken aufschreiben und strukturieren
Der erste und wichtigste Schritt zur Reduktion von mental load ist, die unsichtbare Denkarbeit sichtbar zu machen. Nimm dir Zeit, alle Aufgaben und Gedanken, die in deinem Kopf herumkreisen, aufzuschreiben. Besonders hilfreich: Notiere auch, wie viel Zeit diese Aufgaben in Anspruch nehmen und wie häufig sie anfallen. Dadurch schaffst du nicht nur Klarheit für dich selbst, sondern machst die Belastung auch für andere erkennbar.
Aufgaben sichtbar machen und verteilen
Nachdem du deine Mental Load Hintergründe identifiziert hast, ist es entscheidend, diese mit deinem Partner oder deiner Familie zu teilen. Experten empfehlen, nicht nur einzelne Aufgaben zu delegieren, sondern komplette Verantwortungsbereiche zu übertragen. „Delegiere keine Aufgaben, sondern ganze Prozesse“, lautet der Rat von Fachleuten. Ein Partner sollte beispielsweise die vollständige Verantwortung für ein Themenfeld übernehmen – vom Anfang bis zum Ende, ohne Zwischenschritte abzugeben.
Digitale Tools nutzen
Moderne Technologie kann bei der Bewältigung von Mental Load wertvolle Dienste leisten:
- Familien-Apps wie Trello, FamilyWall oder Apple Erinnerungen für gemeinsame Organisation
- Einkaufslisten-Apps wie „Listonic“ oder „Bring!“, die mit anderen geteilt werden können
- Elektronische Familienplaner zur synchronisierten Terminkoordination
Diese Tools helfen, Informationen zu zentralisieren und die Verantwortung gleichmäßiger zu verteilen.
Grenzen setzen und Nein sagen
„Nein“ zu sagen ist ein wesentlicher Bestandteil gesunder Stressbewältigung. Hinterfrage deine Angst vor Ablehnung: „Was befürchtest du, wenn du ablehnst, und tritt das tatsächlich ein?“ Wichtig ist außerdem, nicht nur Aufgaben, sondern auch Verantwortung abzugeben und dann loszulassen – auch wenn andere die Dinge anders erledigen als du selbst.
Ansprüche hinterfragen
Perfektionismus ist ein häufiger Treiber für übermäßigen Mental Load Burnout. Überlege, ob deine hohen Ansprüche wirklich notwendig sind oder ob du dich von unerreichbaren Idealen verabschiedest kannst. „Gut genug statt vermeintlich perfekt – das reicht oft völlig aus“, bestätigen Experten. Muss es wirklich der selbstgebackene Kuchen sein, oder tut es auch ein gekaufter?
Feste Auszeiten einplanen
Um Mental Load Symptome zu reduzieren, sind regelmäßige Pausen unerlässlich. Plane bewusst Zeit für dich selbst ein – idealerweise außerhalb der eigenen vier Wände, da es dort schwerer fällt abzuschalten. Ein „Freizeitblocker“ im Kalender kann dabei helfen, diese Auszeiten tatsächlich wahrzunehmen. Selbst kleine Pausen wie ein Kaffee in Ruhe oder ein kurzer Spaziergang können wertvolle Energie-Tankstellen sein.
Fazit: Mental Load erkennen und gezielt reduzieren
Letztendlich stellt Mental Load eine reale Belastung dar, die unseren Alltag maßgeblich beeinträchtigen kann. Während diese kognitive Last oft unsichtbar bleibt, haben wir gesehen, dass sie deutliche Spuren in unserem Wohlbefinden hinterlässt. Die zahlreichen Mental Load Beispiele aus dem Familienleben, Beruf und sozialen Verpflichtungen verdeutlichen, wie allgegenwärtig dieses Phänomen tatsächlich ist.
Besonders bemerkenswert ist die Tatsache, dass Mental Load nicht etwa biologisch bedingt, sondern gesellschaftlich geprägt ist. Dementsprechend liegt der Schlüssel zur Veränderung sowohl auf individueller als auch auf gesellschaftlicher Ebene. Frauen müssen nicht zwangsläufig die Hauptlast der Organisation tragen – allerdings braucht es dafür offene Kommunikation und bewusste Entscheidungen.
Die vorgestellten Strategien bieten dabei konkrete Ansatzpunkte: Das Sichtbarmachen der unsichtbaren Gedankenarbeit durch Aufschreiben, die gezielte Übertragung ganzer Verantwortungsbereiche statt einzelner Aufgaben sowie der Einsatz digitaler Helfer können den Alltag spürbar entlasten. Gleichzeitig dürfen wir nicht vergessen, dass auch das Hinterfragen eigener Ansprüche und regelmäßige Auszeiten wesentliche Bausteine für mentale Gesundheit darstellen.
Obwohl der Weg zur ausgewogenen Verteilung von Mental Load manchmal herausfordernd erscheint, lohnt sich jeder Schritt in diese Richtung. Geringere Belastung bedeutet mehr Energie für die wirklich wichtigen Dinge – sei es Zeit für die Familie, persönliche Interessen oder einfach Momente der Entspannung.
Deshalb empfehle ich dir: Fange heute an, deine mentale Last bewusst wahrzunehmen und aktiv zu reduzieren – dein Körper und dein Geist werden es dir danken.
Fragen und Antworten zu Mental Load
Was genau versteht man unter Mental Load?
Mental Load beschreibt die unsichtbare kognitive Belastung, die durch ständiges Planen, Organisieren und Koordinieren im Alltag entsteht. Es geht dabei nicht nur um die konkreten Aufgaben selbst, sondern um die Verantwortung, an alles denken zu müssen.
Wie erkenne ich Anzeichen von zu hohem Mental Load?
Typische Symptome sind Konzentrationsprobleme, Schlafstörungen, ein anhaltendes Gefühl der Überforderung, erhöhte Reizbarkeit und körperliche Beschwerden wie Kopf- oder Rückenschmerzen. Im schlimmsten Fall kann es zu einem Burnout führen.
Warum sind Frauen häufiger von Mental Load betroffen?
Dies liegt oft an tradierten Rollenbildern und gesellschaftlichen Erwartungen. Statistiken zeigen, dass Frauen deutlich mehr Zeit für unbezahlte Sorgearbeit aufwenden als Männer, was zu einer ungleichen Verteilung des Mental Loads führt.
Welche Strategien helfen, Mental Load zu reduzieren?
Effektive Strategien umfassen das Aufschreiben und Strukturieren von Gedanken, das Sichtbarmachen und Verteilen von Aufgaben, die Nutzung digitaler Tools zur Organisation, das Setzen von Grenzen und regelmäßige Auszeiten.
Wie kann ich Mental Load in meiner Partnerschaft besser verteilen?
Offene Kommunikation ist der Schlüssel. Mach die unsichtbare Arbeit sichtbar, verteile ganze Verantwortungsbereiche statt einzelner Aufgaben und hinterfrage gemeinsam eure Ansprüche. Regelmäßige Gespräche über die Aufgabenverteilung sind wichtig, um langfristig eine ausgewogene Balance zu erreichen.
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Deine Doreen