Archetypen Marketing nutzt universelle Charaktereigenschaften, die tief in unserem kollektiven Unbewussten verankert sind. Du hast dich vielleicht schon gefragt, warum manche Marken eine so starke emotionale Bindung zu ihren Kunden aufbauen können? Tatsächlich war Lego 2017 laut Netbase die mit beeindruckenden 280.314 Liebesbekundungen von Kunden drittbeliebteste Marke in Europa
Was steckt hinter diesem Phänomen? Die Antwort liegt in der klugen Anwendung von Archetypen im Marketing. Dieses Konzept, ursprünglich in den 1930er Jahren von Carl Gustav Jung entwickelt, wurde 2001 von Margaret Mark und Carol S. Pearson in ihrem Buch „The Hero and the Outlaw“ für das Marketing adaptiert.
Sie etablierten ein System mit 12 Archetypen, das sich hervorragend zur Bestimmung von Markenpersönlichkeiten eignet. Erfolgreiche Unternehmen wie Apple, Red Bull und Chanel leben ihren Archetyp durchgängig in Tonalität, Design, Storytelling und Branding – und erzielen damit bemerkenswerte Ergebnisse.
In diesem Artikel zeige ich dir, wie auch du die Superkräfte der Archetypen für deine Marke nutzen kannst. Wir tauchen ein in die Welt der 12 Markenarchetypen und entdecken, wie sie dir helfen können, eine klare, emotionale und konsistente Markenpersönlichkeit zu schaffen, die langfristige Kundenbindung fördert sowie Online Kunden gewinnen kannst.
Was ist Archetypen Marketing?
Die Faszination für starke Marken ist kein Zufall – hinter erfolgreichen Markengeschichten steckt häufig ein tiefes psychologisches Konzept: das Archetypen Marketing. Dieses wirksame Werkzeug hilft Unternehmen, eine unverwechselbare Identität zu schaffen und emotionale Verbindungen zu ihren Kunden aufzubauen.
Definition und Ursprung des Konzepts
Archetypen Marketing basiert auf der Idee, dass Menschen tief verwurzelte, universelle Symbole und Charaktere intuitiv verstehen und emotional darauf reagieren. Der Begriff „Archetyp“ stammt aus der Psychoanalyse und wurde vom Schweizer Psychiater Carl Gustav Jung geprägt. Jung definierte Archetypen als Urbilder und Urformen der menschlichen Psyche, die im „kollektiven Unbewussten“ verankert sind und auf die alle Menschen kulturübergreifend – ohne Sprachbarriere – Zugriff haben in den 1930er Jahren
Anfang der 2000er Jahre wurde das Archetypen-Konzept zunehmend als strategisches Tool für die Markenführung entdeckt. Margaret Mark und Carol S. Pearson popularisierten diese Idee 2001 in ihrem Buch „The Hero and the Outlaw: Building Extraordinary Brands Through the Power of Archetypes„. Sie entwickelten ein System mit , die mit grundlegenden menschlichen Motiven verbunden sind. Dieses System hat sich für die Bestimmung von Markenpersönlichkeiten etabliert und wird heute von zahlreichen Unternehmen und auch unserer Markenagentur bei MYWAY genutzt 12 Marken-Archetypen
Warum Archetypen im Marketing funktionieren
Archetypen bieten zahlreiche Vorteile für die Markenbildung und wirken auf mehreren Ebenen:
- Emotionale Ansprache: Archetypisches Marketing ruft emotionale Reaktionen hervor, die zu einer tieferen Verbindung zwischen Marke und Konsumenten führen
- Universelle Verständlichkeit: Sie werden kulturübergreifend verstanden und sind unabhängig von Sprache wirksam
- Konsistente Kommunikation: Sie schaffen einen Rahmen für einheitliche Botschaften auf allen Kanälen
- Differenzierung: Sie helfen Marken, sich von Wettbewerbern abzuheben
Tatsächlich entscheiden Konsumenten nur selten rational – meist treffen wir Entscheidungen unbewusst emotional. In einer experimentellen Studie wurde nachgewiesen, dass eine auf Archetypen basierende Marke von Konsumenten besser wahrgenommen wird und stärker in Erinnerung bleibt.
Die Kraft der Archetypen liegt darin, dass sie auf etwas Tieferes und Reichhaltigeres in unserer Psychologie zugreifen. Sie sind in der menschlichen Psyche tief verwurzelt und haben dadurch einen starken Einfluss auf unser Verhalten, unsere Emotionen und Gedanken. Wenn Marken diese universellen Charaktere nutzen, können sie eine authentische und langfristige Bindung zu ihrer Zielgruppe aufbauen.
Unterschied zwischen Archetypen und Stereotypen
Obwohl manchmal verwechselt, unterscheiden sich Archetypen fundamental von Stereotypen. Während Archetypen universelle Muster menschlichen Verhaltens darstellen und Charakteren Tiefe und Komplexität verleihen, reduzieren Stereotype Charaktere auf feste Merkmale, was oft zu eindimensionalen Darstellungen führt.
Ein wesentlicher Unterschied besteht in der Wirkungsrichtung: Der Archetyp trägt in der Psychologie ein Bild in sich, das von „innen nach außen“ auf die Umgebung wirkt, während der Stereotyp durch gesellschaftliche Zuschreibungen von „außen nach innen“ entsteht.
Darüber hinaus sind Archetypen universell und tief in der menschlichen Psyche verankert, wohingegen Stereotype oft kulturell und gesellschaftlich geprägt sind. Im Marketing können Archetypen zu einer starken Markenidentität beitragen, während Stereotype zu Gegenreaktionen führen können, wenn sie bestimmte Gruppen falsch darstellen.
Für eine erfolgreiche Markenstrategie ist es deshalb entscheidend, mit Archetypen statt mit Stereotypen zu arbeiten. Archetypen bieten eine reiche narrative Grundlage, die sich nutzen lässt, um überzeugende Geschichten rund um eine Marke zu erzählen und die Kommunikation lebendiger zu gestalten. Tiefer in dieses Thema gehe ich in meinem Beitrag Stereotypen Versus Archetypen ein.
Die 12 Archetypen im Marketing
Die Welt der Archetypen im Marketing entfaltet sich in zwölf distinktiven Charakteren, die jeweils einzigartige Emotionen und Assoziationen hervorrufen. Jeder dieser Archetypen spricht fundamentale menschliche Bedürfnisse an und schafft dadurch tiefe emotionale Verbindungen zu Zielgruppen.
1. Der Unschuldige
Der Archetyp des Unschuldigen verkörpert Optimismus, Reinheit und das Streben nach Glück. Er ist geprägt von einer positiven Lebenseinstellung und dem Wunsch nach einer heilen Welt. Marken mit diesem Archetyp strahlen Vertrauen und Authentizität aus. Typische Beispiele sind Dove, das für natürliche Schönheit steht, und Evian, das die Reinheit des Wassers betont.
2. Der Weise
Der Weise Archetyp ist der Suchende nach Wahrheit und Wissen. Sein Antrieb entspringt dem Wunsch, die Welt zu verstehen und dieses Verständnis mit anderen zu teilen. Google verkörpert diesen Archetyp perfekt – als Wissensquelle unterstützt es Nutzer dabei, Antworten zu finden und die Welt besser zu verstehen. Auch TED und Universitäten nutzen diesen Archetyp erfolgreich.
3. Der Entdecker
Der Archetyp des Entdeckers hat einen inneren Drang, aus der Komfortzone auszubrechen und neue Horizonte zu erkunden. Er ist mutig, abenteuerlustig und liebt Herausforderungen. Marken wie The North Face und Red Bull sprechen diese Sehnsucht nach Freiheit und Abenteuer an. Der Entdecker möchte herausfinden, wer er ist, indem er die Welt erkundet.
4. Der Rebell
Der Rebell strebt nach Revolution und Veränderung. Er verachtet Regeln und Konformität und kämpft gegen den Status quo. Harley Davidson ist ein klassisches Beispiel für diesen Archetyp – die Marke spricht Kunden an, die sich nicht an gesellschaftliche Normen halten wollen. Auch Tesla positioniert sich beim Archetypen Marketing als Disruptor in der Automobilindustrie.
5. Der Magier oder Zauberer
Der Magier Archetyp oder auch der Zauberer strebt danach, Träume auf mystische Weise wahr werden zu lassen. Er transformiert und verwandelt Situationen durch Wissen und Technologie. Apple und Disney verkörpern diesen Archetyp, indem sie magische Erlebnisse schaffen und die Grenzen des Möglichen erweitern.
6. Der Held
Der Archetyp des Helden möchte seinen Wert durch Mut und Entschlossenheit beweisen. Er arbeitet hart, stellt sich Herausforderungen und inspiriert andere, über sich hinauszuwachsen. Nike mit seinem „Just Do It“-Slogan ist ein Paradebeispiel für diesen Archetyp. Helden-Marken sprechen sprechen im archetypischen Marketing Personen an, die sich gestärkt und motiviert fühlen wollen.
7. Der Liebende
Der Archetyp Liebender strebt nach Intimität und sinnlichem Vergnügen. Er möchte begehrt werden und andere anziehen. Chanel und Victoria’s Secret nutzen diesen Archetyp, um Schönheit, Leidenschaft und emotionale Verbindungen zu betonen. Der Liebende schafft eine Atmosphäre der Geborgenheit und des Genusses.
8. Der Narr
Der Narren Archetyp lebt im Moment und sucht das Vergnügen. Er bringt Leichtigkeit ins Leben und hat keine Angst, anders zu sein. Media Markt und Ben & Jerry’s verkörpern diesen verspielten, humorvollen Charakter im Archetypen Marketing. Der Narr hilft uns, das Leben nicht zu ernst zu nehmen und die Freude am Augenblick zu genießen.
9. Der Jedermann
Der Jedermann möchte einfach dazugehören. Er ist bodenständig, freundlich und vermittelt ein Gefühl von Gemeinschaft. IKEA und Volkswagen nutzen diesen Archetyp, um eine breite Zielgruppe anzusprechen und Zugänglichkeit zu vermitteln. Der Jedermann schafft Vertrauen durch seine Authentizität und Nahbarkeit.
10. Der Beschützer
Der Beschützer ist fürsorglich und selbstlos. Er will andere beschützen und unterstützen. Johnson & Johnson und ADAC verkörpern diesen Archetyp durch ihre fürsorgliche Ausrichtung. Der Betreuer schafft ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit und spricht das Bedürfnis nach Schutz an.
11. Der Herrscher
Der Herrscher strebt nach Kontrolle und Macht. Er ist selbstbewusst, autoritär und einflussreich. Luxusmarken wie Rolex und Mercedes-Benz nutzen das Archetypen Marketing, um Exklusivität und Status zu symbolisieren. Der Herrscher schafft Strukturen und bietet Ordnung in einer chaotischen Welt.
12. Der Schöpfer
Der Schöpfer ist kreativ, innovativ und strebt danach, etwas Einzigartiges zu erschaffen. Lego und Adobe verkörpern diesen Archetyp, indem sie Menschen ermutigen, ihre Kreativität auszudrücken. Der Schöpfer inspiriert andere, originell zu sein und ihre Visionen zu verwirklichen.
Wie du Marken Archetypen gezielt einsetzen kannst
Im praktischen Archetypen Marketing entfalten sie ihre volle Wirkung erst, wenn sie strategisch und konsequent eingesetzt werden. Das Archetypen-Modell eignet sich hervorragend für die strategische Markenführung, weil es sowohl verständlich als auch tief in der menschlichen Psychologie verwurzelt ist.
Markenidentität durch Archetypen stärken
Richtig angewandt können Markenarchetypen eine eigene Markenpersönlichkeit aufbauen und die visuelle Identität als Ganzes stärken. Zunächst helfen sie dabei, eine klare Kommunikationsstrategie zu entwickeln, die über alle Kanäle hinweg konsistent bleibt. Darüber hinaus unterstützen Archetypen den Aufbau einer Markenidentität, indem sie passende Assoziationen rund um die Marke generieren.
Die Rolle, die ein Archetyp einnimmt, wirkt sich direkt auf den Markenauftritt aus. Eine „Magier-Marke“ handelt und kommuniziert grundsätzlich anders als eine „Beschützer-Marke“ – sie nutzt andere Ikonografie, fühlt sich anders an und spricht in einer anderen Tonalität. Diese Klarheit erleichtert Entscheidungen in allen Bereichen des Marketings, von der WordPress Website bis zur Produktentwicklung.
Emotionale Bindung zur Zielgruppe aufbauen
Der Hauptgrund, warum Archetypen im Marketing so wirksam sind, liegt in ihrer Fähigkeit, emotionale Verbindungen aufzubauen. Menschen denken in Geschichten, nicht in Features – und wenn eine Marke eine Geschichte erzählt, die sich vertraut anfühlt, bleibt sie im Gedächtnis. Archetypen bieten vier Möglichkeiten, um Verbindungen zur Zielgruppe herzustellen:
- Die Marke spiegelt die Zielgruppe so, wie sie ist (wie IKEA)
- Die Marke spiegelt die Zielgruppe so, wie sie sein möchte (wie Harley Davidson)
- Die Marke hilft der Zielgruppe auf ihrem Weg (wie der ADAC)
- Die Marke inspiriert die Zielgruppe auf ihrem Weg (wie Nike)
Wichtig dabei: Die Markenpersönlichkeit sollte authentisch sein und gleichzeitig zu den Bedürfnissen der Zielgruppe passen. Nur dann löst sie die richtigen Emotionen aus und schafft echte Relevanz.
Beispiele erfolgreicher Marken
Zahlreiche erfolgreiche Unternehmen demonstrieren, wie Archetypen Marketing gezielt eingesetzt werden kann. Apple verkörpert den „Schöpfer-Archetyp“ mit Innovation und Designperfektion. Gleichzeitig zeigt das Unternehmen zunehmend „Unschuldige-Eigenschaften“ durch sein Engagement für Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein.
Nike nutzt den „Helden-Archetyp“, um Menschen zu inspirieren, über ihre Grenzen hinauszugehen. Mit ihrem „Just Do It“-Slogan und Geschichten von Überwindung vermittelt die Marke Entschlossenheit und Motivation.
Disney verkörpert den „Magier“ durch seine Fähigkeit, magische Erlebnisse zu schaffen und Fantasie in die Realität umzusetzen.
Hingegen positioniert sich Red Bull klar als „Entdecker“, der für Freiheit, Abenteuer und das Erleben des Unbekannten steht.
Letztendlich geht es beim Einsatz von Archetypen nicht darum, einen Charaktertyp blind zu übernehmen, sondern ihn geschickt mit weiteren Merkmalen zu kombinieren, um ein unverwechselbares und authentisches Markenbild zu schaffen. Eine Marke, die ihren Archetyp konsistent lebt, erzeugt ein klares Bild in den Köpfen der Kunden – ein entscheidender Wettbewerbsvorteil in überfüllten Märkten.
Archetypen kombinieren und differenzieren
Ein einzelner Archetyp ist für die meisten Marken oft zu eindimensional. Die facettenreichsten und interessantesten Unternehmen sind häufig jene, die uns mit unerwarteten Charakterzügen überraschen können.
Primärer und sekundärer Archetyp
Die Kombination von Archetypen verleiht Marken im tiefgehenden Archetypen Marketing mehr Tiefe und Persönlichkeit. Dabei sollte ein Kernarchetyp etwa 70% der Markenpersönlichkeit ausmachen, während sekundäre Archetypen die restlichen 30% abdecken. Diese Balance ist entscheidend – wird sie nicht eingehalten, entsteht schnell ein verwirrendes Markenbild.
Erfolgreiche Beispiele dieser Strategie sind:
- Apple: ursprünglich ein disruptiver Rebell mit Schöpfer-Eigenschaften
- Mailchimp: der Jedermann des E-Mail-Marketings mit Zügen des Narren
- Nike: kombiniert den Helden (Erfolg) mit dem Rebellen (Herausforderung)
Allerdings müssen nicht alle Archetypen harmonieren. Ein Coach kann sinnvoll den Weisen als Hauptarchetyp mit dem Betreuer kombinieren, während eine Luxusmarke den Herrscher mit dem Zauberer für Exklusivität und Innovation verbinden kann.
Branchenübliche Archetypen hinterfragen
Die Arbeit im Archetypen Marketing bietet die Chance, Klischees zu erkennen und bewusst zu durchbrechen. Muss ein Versicherer tatsächlich immer der fürsorgliche Betreuer sein? Muss ein Outdoor-Geschäft zwangsläufig den Entdecker verkörpern?
Tatsächlich liegt genau hier ein großes Differenzierungspotenzial. Wer branchentypische Archetypen hinterfragt und neu interpretiert, kann sich wirkungsvoll vom Wettbewerb abheben.
Wie du dich durch Archetypen abhebst
Markenpersönlichkeiten sind nicht statisch – sie entwickeln sich weiter, genau wie Menschen. Apple ist heute weniger rebellisch als in seinen Anfängen, dieser Charakterzug bleibt jedoch Teil seiner DNA. Daher ist es wichtig, Markenattribute regelmäßig zu überprüfen und anzupassen.
Darüber hinaus sollten Archetypen immer zur Unternehmenskultur und gleichzeitig zur richtigen Zielgruppe passen. Eine Marke könnte sich zum Rebellen-Archetyp hingezogen fühlen, weil er zur internen Kultur passt – aber wenn die Zielgruppe rebellische Botschaften nicht annimmt, entsteht ein Konflikt.
Die Kunst des Archetypen Marketings liegt nicht im blinden Übernehmen eines Charaktertyps, sondern in der geschickten Kombination und Interpretation, die eine unverwechselbare Markenidentität schafft.
Tipps zur Auswahl des passenden Archetyps
Die Wahl des richtigen Archetyps entscheidet maßgeblich über den Erfolg einer Marke. Ein passender Archetyp schafft Vertrauen, vereinfacht Entscheidungen und ermöglicht eine konsistente Kommunikation, die emotionale Bindungen zur Zielgruppe aufbaut.
Zielgruppenanalyse und Markenwerte
Um den passenden Archetypen zu finden, musst du zunächst tief in die Essenz deiner Marke und die Erwartungen deiner Zielgruppe eintauchen. Stelle dir dabei folgende Fragen:
- Wofür steht deine Marke? Welche Werte, Überzeugungen und Ziele hast du definiert?
- Was braucht deine Zielgruppe? Welche emotionalen oder funktionalen Bedürfnisse haben deine Kunden?
- Welche Rolle spielt deine Marke? Bist du Unterstützer (Betreuer), Anführer (Herrscher) oder Inspirator (Held)?
- Wie möchtest du wahrgenommen werden? Ernsthaft und professionell oder spielerisch und kreativ?
Dein Archetyp muss authentisch zur Unternehmenskultur passen und gleichzeitig bei der Zielgruppe ankommen. Interessanterweise zeigt die Praxis, dass ein passender Archetyp sowohl die Kundenbindung fördert als auch die interne Kommunikation stärkt.
Marktforschung und Kundenwahrnehmung
Ebenso wichtig ist herauszufinden, wie deine Marke aktuell wahrgenommen wird. Hier helfen klassische Marktforschungsmethoden wie Umfragen, Fokusgruppen oder Social Media Monitoring. Dadurch erhältst du ein realistisches Bild, ob deine Marke bereits in Richtung eines bestimmten Archetyps wahrgenommen wird oder ob Diskrepanzen bestehen.
Außerdem solltest du den Markt analysieren. Betrachte, welche Archetypen deine Mitbewerber nutzen. Hierdurch erkennst du Möglichkeiten, dich abzuheben, indem du entweder einen anderen Archetypen wählst oder eine einzigartige Kombination findest.
Allerdings reicht theoretisches Wissen nicht aus – teste die Wirkung deines gewählten Archetyps durch Prototypen deiner Markenkommunikation und hole Feedback von Stakeholdern, Mitarbeitern und möglichst auch Kunden ein.
Langfristige Konsistenz im Markenauftritt
Ein gut gewählter Archetyp ist erst dann wirksam, wenn er konsequent umgesetzt wird. Jeder Blogbeitrag, jeder Social-Media-Post und jede visuelle Gestaltung sollte deinen Archetyp atmen. Diese Konsistenz prägt sich im Gedächtnis der Kunden ein und schafft eine klare Positionierung im Markt.
Dennoch ist deine Markenpersönlichkeit nicht statisch. Überprüfe regelmäßig deine Markenattribute, ob sie noch zu dir und deinen Plänen passen oder eine Anpassung benötigen. So bleibt deine Marke lebendig und entwickelt sich weiter – genau wie Menschen es auch tun.
Fazit zu Archetypen Marketing
Archetypen Marketing ist zweifellos ein mächtiges Instrument für Marken, die eine tiefere Verbindung zu ihrer Zielgruppe aufbauen wollen. Tatsächlich bietet dieser psychologisch fundierte Ansatz weit mehr als nur eine oberflächliche Positionierung – er schafft eine authentische Markenpersönlichkeit, die Menschen auf einer unbewussten Ebene anspricht.
Die 12 vorgestellten Archetypen bilden dabei lediglich den Ausgangspunkt. Noch interessanter wird es, wenn du deinen primären Archetyp (etwa 70%) mit sekundären Charakterzügen (etwa 30%) kombinierst, um eine einzigartige Markenpersönlichkeit zu kreieren. Denke daran: Ein gut gewählter Archetyp ist kein Korsett, sondern ein lebendiger Charakter, der sich weiterentwickeln kann – genau wie deine Marke selbst.
Während viele Unternehmen branchentypische Archetypen unreflektiert übernehmen, liegt gerade im bewussten Bruch mit diesen Konventionen ein enormes Differenzierungspotential. Muss ein Versicherer wirklich immer der Betreuer sein? Oder könnte er als Entdecker neue Wege im Markt beschreiten?
Besonders wichtig ist letztendlich die Konsistenz in der Umsetzung. Dein gewählter Archetyp sollte sich durch alle Berührungspunkte mit dem Kunden ziehen – vom Logo über die Tonalität bis hin zum Kundenerlebnis. Nur dann entsteht jene tiefe emotionale Bindung, die Marken wie Apple, Nike oder Disney so erfolgreich macht.
Die Wahl des passenden Archetyps erfordert deshalb sowohl Selbstreflexion als auch ein tiefes Verständnis deiner Zielgruppe. Nimm dir Zeit für diesen Prozess und scheue dich nicht, regelmäßig zu überprüfen, ob dein gewählter Archetyp noch authentisch zu deinem Unternehmen passt.
Abschließend lässt sich sagen: Archetypen Marketing ist keine kurzfristige Marketingtaktik, sondern eine strategische Entscheidung mit langfristiger Wirkung. Wer seinen Archetyp versteht und konsequent lebt, schafft eine klare, emotionale und unverwechselbare Markenidentität – das vielleicht wertvollste Gut im heutigen Wettbewerbsumfeld.
Wenn du wissen willst, welcher Archetyp in deiner Marke wirklich wirkt – und warum vielleicht gerade dein stärkstes Potenzial im Schatten liegt, dann buch dir jetzt deine eine kostenlose Session zu „Branding mit Archetypen“ mit mir. In diesem 1:1-Call schauen wir nicht nur auf deine Außenwirkung, sondern auch auf das, was darunter wirkt: deine inneren Markenkräfte.
Und wenn du tiefer eintauchen willst, zeige ich dir, wie du deine Überlebensarchetypen erkennst – also jene Muster, die dich unbewusst blockieren – und wie du sie transformierst in Strahlkraft, Klarheit und magnetische Sichtbarkeit. Lass uns rausfinden, wer du wirklich als Marke bist – und was dich unverwechselbar macht.
Alles Liebe und bleib inspiriert
Deine Doreen
Fragen und Antworten zum Archetypen Marketing
Was sind die 12 Markenarchetypen und wozu dienen sie?
Die 12 Markenarchetypen sind universelle Charaktere, die im Marketing eingesetzt werden, um eine klare Markenidentität zu schaffen. Sie umfassen den Unschuldigen, den Weisen, den Entdecker, den Rebellen, den Zauberer, den Helden, den Liebenden, den Narren, den Jedermann, den Betreuer, den Herrscher und den Schöpfer. Diese Archetypen helfen Marken, emotionale Verbindungen zu ihrer Zielgruppe aufzubauen und sich im Markt zu differenzieren.
Wer hat das Konzept der Markenarchetypen entwickelt?
Das Konzept der Archetypen wurde ursprünglich von Carl Gustav Jung in den 1930er Jahren entwickelt. Für das Marketing wurde es 2001 von Margaret Mark und Carol S. Pearson in ihrem Buch „The Hero and the Outlaw“ adaptiert. Sie etablierten das System der 12 Markenarchetypen, das heute weitverbreitet in der Markenführung eingesetzt wird.
Wie wählt man den richtigen Archetyp für seine Marke aus?
Die Auswahl des passenden Archetyps erfordert eine gründliche Analyse der Markenwerte, der Zielgruppe und der Marktpositionierung. Man sollte sich fragen, wofür die Marke steht, welche Bedürfnisse die Zielgruppe hat und wie man wahrgenommen werden möchte. Auch Marktforschung und die Betrachtung der Wettbewerber können bei der Entscheidung helfen. Der gewählte Archetyp sollte authentisch zur Unternehmenskultur passen und gleichzeitig bei der Zielgruppe ankommen. Mache hier den Archetypentest
Können Marken mehrere Archetypen kombinieren?
Ja, Marken können durchaus mehrere Archetypen kombinieren, um eine facettenreichere Persönlichkeit zu entwickeln. Dabei sollte ein primärer Archetyp etwa 70% der Markenpersönlichkeit ausmachen, während sekundäre Archetypen die restlichen 30% abdecken. Diese Kombination verleiht der Marke mehr Tiefe und Differenzierung, solange die Balance gewahrt bleibt und kein verwirrendes Markenbild entsteht.
Wie wichtig ist Konsistenz bei der Anwendung von Archetypen im Marketing?
Konsistenz ist entscheidend für den Erfolg des Archetypen-Marketings. Der gewählte Archetyp sollte sich in allen Aspekten der Markenkommunikation widerspiegeln – von der visuellen Gestaltung über die Tonalität bis hin zum Kundenerlebnis. Diese Durchgängigkeit prägt sich im Gedächtnis der Kunden ein und schafft eine klare Positionierung im Markt. Gleichzeitig sollte die Markenpersönlichkeit regelmäßig überprüft und bei Bedarf behutsam weiterentwickelt werden, um relevant zu bleiben.